[Gast-Review] Corsair K90 & M60


User-Review:
Corsair K90 und M60 im Test

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung
2. Über den Hersteller
3. Corsair Vengeance K90
3.1. Einleitung
3.2. Präzision und Technik
3.3 Ausstattung
3.4 Ergonomie
3.5 Verarbeitung
4. Corsair Vengeance M60
4.1. Einleitung
4.2. Technische Daten
4.3. Verarbeitung
4.4. Software und Betrieb
4.5. Im Einsatz
5. Fazit



1. Einleitung

Heute möchte ich meine Erkenntnisse zur Corsair M60 und K90 mit euch teilen.
Nochmal vielen Dank Corsair und Snogard für die Testsamples.

2. Über den Hersteller

Corsair Memory Inc. ist eine 1994 in den USA gegründete Firma, die sich auf Hochleistungs-Arbeitsspeicher spezialisiert hat. Corsair produziert des Weiteren noch Netzteile, Wasserkühlungen, Gehäuse, SSDs, USB-Sticks, Tastaturen, Mäuse, Headsets und Lautsprecher.

 

3. Corsair Vengeance K90

3.1. Einleitung

Die K90 kommt gut verpackt und gepolstert in einem Karton. Die Tastatur wird durch eine Kunststoffhülle geschützt und obenrum durch eine Plastikabdeckung geschlossen.






Momentan ist sie bei Snogard für 104.90€ gelistet. Das liegt zum einen an den vielen elektrischen Schaltern der Firma Cherry, die zwar deutlich teurer, aber auch um Längen langlebiger sind, als die übliche Tastaturbauweise mit untergelegten Kontaktmatten („Rubber Dome“).

Bis auf die Makro- sowie F-Tasten und den 6 Schaltern oberhalb der Richtungstasten basiert die K90 auf mechanischen Tastern. Lediglich die zuvor genannten sind Rubberdome-Varianten.
Ich will heute klären, ob die K90 unter dem wechselreichen Tastenfeld leidet oder nicht.


3.2 Präzision und Technik

Die K90 nutzt MX-Red-Schalter von Cherry, welche etwas leichtgängiger sind, als die oft genutzten MX-Black. Durch den gleichmäßigen Widerstand und dem weit oben liegenden Anschlag eignen sich die MX-Red besonders gut zum Spielen, auch weil sie keine schnell aufeinanderfolgenden Anschläge verschlucken, wie das bei den MX-Blues passieren kann.
Gegenüber den MX-Blacks empfinde ich den Anschlag als weniger hart, fast schon gedämpft.

 

Auch die K90 bietet mit den mechanischen MX-Schaltern unerreichte Präzision. Sowohl beim Spielen, als auch beim Schreiben bekomme ich eine optimale Rückmeldung.
Allerdings nur, solange ich das normale Tastenfeld, Pfeiltasten und Nummernblock nutze. Bei den restlichen Tasten setzt Corsair nur auf konventionelle Rubberdome-Schalter, die außerordentlich schlecht sind, und nicht mal das Niveau einer Logitech G110 erreichen.


Beim Schreiben war es ein sehr unschönes Gefühl, vom tollen Tastenfeld, auf dem ich mit Hochgeschwindigkeit getippt habe, auf den ENTF- oder ESC-Tasten herumeiern muss.
Corsair’s Begründung zu diesem Mischmasch: Versehentliche Anschläge würden sich mit dem Rubberdome-Tasten besser verhindern lassen. Vielleicht, weil man sich aus Unbehagen möglichst weit weg von denen aufhält. Ich selbst kann dieses Argument ansonsten nicht nachvollziehen.

Laut Corsair kann die K90 bis zu 20 simultane Tastenschläge unterscheiden. Leider kann ich das nicht testen, da ich nur 10 Finger habe. Jedoch erkannte die K90 mehr als 6 gleichzeitig ausgelöste Tasten auch über USB, obwohl das technische Maximum dieser Verbindung bei eigentlich 6 liegt. Die Vengeance K90 arbeitet standartmäßig mit einer USB-Frequenz von 1.000, anstatt der üblichen 125 Hertz. Bei Mäusen äußert sich dies durch eine geschmeidigere Zeigerbewegung, bei Tastaturen fällt das aber wohl nur Profispielern auf.


3.3 Austattung

Hinsichtlich der Ausstattung bei der aktuellen Rubberdome Konkurrenz können nur wenige mechanische Tastaturen mithalten. Die K90 gehört dazu. Bei anderen Tastaturen erfolgt die Multimediasteuerung über eine Doppelbelegung der F-Tasten, die über einen FN-Schalter ausgelöst wird. Corsair setzt auf Extratasten für Start, Stop, Vor- und Zurückspulen sowie Pause. Direkt daneben befindet sich ein Lautstärkerregeler samt Stummtaste. Ein Quietschen des Reglers ist bisher nicht aufgetreten.
Weitere Schmankerl sind die vierstufige Tastenbeleuchtung, einen Schalter zum Blockieren der beiden Windows-Tasten, eine komfortable Handballenauflage und einen USB-Port zum Anschluss weiterer USB-Geräte. Um diesen zu nutzen, müssen beide USB-Anschlüsse genutzt werden, aber so können auch stromhungrige USB-2.0-Geräte angeschlossen werden. USB-3.0 wird nicht unterstützt.

Zu guter Letzt beherrscht die Corsair K90 Makros und speichert Tastenbelegungen und Makros auf Wunsch in Profilen. Insgesamt kann man die dreifach belegbaren 18 Sondertasten, die sich am linken Ende der Tastatur befinden,  mit 54 Funktionen belegen. Die Makros kann man über den Treiber oder direkt im Spiel über eine Sondertaste aufzeichnen.

 Drei Zusatzschalter kontrollieren die Mehrfachbelegung. 




Alles in allem bietet die Corsair Vengeance K90 beste Ausstattung und punktet gegenüber der Razer Black Widow Ultimate oder der Meka G1 mit der großen Anzahl der Makrotasten und der Windows Tasten-Sperre. Leider fehlen ein zweiter USB-Port und ein 3,5-mm-Anschluss für ein Headset, auch gegen Rubberdome-Tastaturen wie die Logitech G510 mit integriertem Display fällt sie etwas zurück.

3.4. Ergonomie

Bis auf den Tastenmischmasch ist das Handling einwandfrei. Dank der angenehmen Handballenauflage ist es nicht nur komfortableres Schreiben, sondern auch verhindert diese ein Wegrutschen der Tastatur, da sie zusätzliche Gummifüße nutzt.





Diese Handballenauflage lässt sich neben den üblichen Plastikklemmen auch mit 2 Schrauben sichern, was aber nicht weiter wichtig ist. Durch die gebotene Höhenverstellung lässt sich die Tastatur so verstellen, dass sie nur ganz leicht geneigt ist (flach) und die Höhe nicht zu steil. So dürfte jeder mit der K90 zu Recht kommen.




3.5. Verarbeitung

Bei der Verarbeitung gibt es Licht und Schatten. Die mechanischen Schalter genügen obersten Qualitätsstandart, die Rubberdome-Tasten nicht. Auch die Sondertasten zur Makro- und Mediensteuerung funktionieren einwandfrei, fühlen sich aber etwas undefiniert an und sind teilweise nicht mittig in die dafür vorgesehenen Aussparungen eingelassen.

Der edle Eindruck der Aluminiumoberseite wird nur durch das schwarze Plastikteil an der linken Seite getrübt, wo sich die Makrotasten befinden und beim Qualitätsniveau der übrigen Bauteile nicht mithalten kann. Die Handballenauflage wirkt jedoch äußerst robust.
Das säubern der K90 zeigt sich äußerst einfach, zumindest bei den mechanischen Tasten, die sich einfach entfernen lassen. Leider wird dies auch unausweichlich sein, da sich die Tasten auf und nicht im Tastaturgehäuse befinden. Entsprechend schnell sammeln sich dort Staub und Krümel.


 
4. Corsair Vengeance M60

4.1. Einleitung

Die M60 wird in einer Blisterverpackung geliefert, was etwas unüblich für eine Maus in diesem Preissegment ist. Die Farbwahl soll die Corporate Identity der neuen Vengenace Serie mit ihrem rot-schwarzen Verlauf und der goldenen Schrift unterstreichen. Auf der Rückseite befinden sich die technischen Daten und Features übersichtlich zusammengefasst. Beiliegend sind ein Quick-Start-Guide und ein Garantie-Hinweis.

Corsair setzt bei der M60 auf einen dezenten, aber auch sportlichen Look durch edle Materialien. Der Korpus der Maus basiert auf einem Aluminiumskelett, das die Maus extrem steif und stabil wirken lässt. Die Ober- sowie Seitenschalen sind aus einem mattschwarzen Kunststoff gefertigt und sauber mit dem Aluminiumskelett verbunden. Die Oberseite ist glatt ausgeführt, die Seiten sind für mehr Grip etwas angeraut. Der relativ lange Mausrücken ist bei der Formgebung sehr auffällig, aber auch die leichte seitliche Daumführung. Trotz des Claw-Grip soll der Spieler gestützt werden bei voller Agilität aus dem Handgelenk.


Die beiden Maustasten entspringen ohne Spaltmaße aus dem Mausrücken. Das Mausrad besteht ebenfalls aus Aluminium und durch den Gummiring wird mehr Griffigkeit und Haptik gewährt. Zwei LEDs sorgen zusätzlich für eine optisch ansprechende Beleuchtung des Mausrads und lassen die M60 nach vorne blau schimmern, passend zur Beleuchtung der K90. Direkt hinter dem Mausrad befinden sich blau leuchtende DPI-Switches sowie ein LED-Indikator für die aktuelle DPI-Stufe. Mittels der Treibersoftware lassen sich die drei Stufen individuell einstellen.

Auf der linken Seite befinden sich zwei Seitentasten und ein „Sniper-Button“. Damit die Seitentasten auch im Gefecht gut auseinander gehalten werden können, sind in die Tasten kleine Einkerbungen eingearbeitet, die als Navigationshilfe für den Daumen dienen. Der „Sniper-Button“ ist ein Kernfeature der M60. Dieser arbeitet als „On-The-Fly“ DPI-Switch komplett unabhängig von der Treibersoftware und soll in bestimmten Situationen für mehr Präzision beim Spielen sorgen. Wird der „Sniper-Button“ beispielsweise beim Zielen mit dem Scharfschützengewehr gedrückt, verringert der Laser-Sensor die DPI-Auflösung auf einen konfigurierten Wert. Gerade auf hohe Distanz kann ein solches Feature ein echter Segen sein.




Wenn man sich die Maus mal von unten anschaut, entdeckt man das Aluminiumskelett. Diese Konstruktion dient der M60 als Grundkörper. Sämtliche Technik ist hier vereint, sowie die Ober- und Seitenschaalen. Um die eigenen Bedürfnisse besser anzupassen, bietet die M60 den Einbau von Gewichten. An der Unterseite befinden sich 3 Schrauben, die man mit einem Schlitz-Schraubendreher herausschrauben kann. Dahinter befinden sich die austauschbaren Gewichte. Jedes Zusatzgewicht trägt 4.35 Gramm zum 117 Gramm schweren Grundgewicht der M60 bei.


4.2. Technische Daten

Sensortyp
Laser
Abtastrate
5700dpi / 12000fps / 10MP/s
Abtastgeschwindigkeit
4.19 m/s
Abtastfrequenz
1000 Hz
Reaktionszeit
1ms
Tasten
8
Gewicht(veränderbar)
117g (ja)
Abmessungen
118x77x39mm (LxBxH)
Kabellänge
180cm

Der Laser-Sensor der M60 stammt von Avago Technologys. Das Modell ADNS-9500 LaserStream GamingSensor bietet eine maximale Auflösung von 5700 DPI und lässt sich per Software in 100 DPI-Schritten regeln. Darüber hinaus lässt sich die Lift Distanz der Maus in sechs Stufen (Low bis High) anpassen, was speziell „Low-Senser“ zugutekommt. Das Kabel ist durch eine robuste Gewebeummantelung umhüllt und widersteht auch grobem Verhalten. Die Kabellänge von 1.8m sollte für jeden Schreibtisch ausreichend groß sein.


4.3. Verarbeitung

Mit der M60 erhält der Anwender gewohnt hohe Corsair-Qualität. Auch bei genauer Betrachtung konnte ich keine Mängel feststellen, trotz der Aluminium/Kunststoff-Kombination. Das Aluminiumskelett bietet der M60 einen robusten Eindruck, die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und sind sauber in das Gehäuse eingearbeitet. Trotz der Gewebeummantelung ist das Kabel ausreichend flexibel.


4.4. Software und Betrieb

Um die Maus zu nutzen ist nicht zwingend eine Treiberinstallation notwendig, doch sollten beim ersten Einsatz mit Hilfe des Konfigurationstools die eigenen Einstellungen vorgenommen werden.

Die Software konzentriert sich auf das Wesentliche und wird übersichtlich dargestellt.



Dort können Sie Profile anlegen und verwalten, die in unterschiedlichen Konfigurationen gespeichert werden. Weiterhin kann man die Beleuchtung der Maus ausstellen oder auch Makros aufnehmen.

Im Bereich „Performance“ lässt sich der Avago Laser Sensor konfigurieren. Hier kann man den drei DPI-Einstellungen neue Werte zuweisen, sowie die Auflösung des Sniper-Buttons editieren. Von 100 DPI bis 5.700 DPI ist in 100er Schritten alles möglich. Für Freunde von asynchronen Einstellungen lässt sich, falls gewünscht, auch der Wert der X- und Y-Achse unabhängig definieren. Corsair gibt die Report-Rate nicht wie andere in Hertz an, sondern in Millisekunden. Dabei entsprechen 1ms 1000Hz, 2ms 750Hz und so weiter.

4.5. Im Einsatz

Auch wenn die M60 eine spezielle Optik aufweist, liegt sie dennoch gut in der Hand. Aufgrund der optimalen Zurechtschneidung der Auflageflächen ist das Aluminiumskelett nicht sichtbar. Gehalten wird die M60 mit dem Claw-Grip, perfekt für  Gamer. Das ermöglicht agiles Spielen und lässt präzise Bewegungen zu. Die leichte Daumenführung ist auf keinem Fall störend oder stark auffallend und lenkt den Daumen in Richtung Sniper-Button. Die Maustasten, Seitentasten und das Mausrad bleiben trotz dessen gut zugänglich und bieten einen angenehmen Druckpunkt.





Ob auf dem Schlachtfeld oder im Office-Betrieb, der Laser macht eine gute Figur. Das Sniper-Feature der M60 ist sehr gelungen und praktisch, gerade bei Shootern sorgt dies für ein ruhiges Händchen und unterstützt die Präzision. Aber auch in anderen Bereichen, zum Beispiel Videobearbeitung, wo der Mauszeiger kontrolliert und genau geführt werden muss, ist es sehr nützlich.

 
5. Fazit

Corsair Vengeance K90
Alles in allem gehört die Corsair K90 mit zu den besten mechanischen Tastaturen. Das liegt zum einen an der umfangreichen Ausstattung, die von einer Multimediasteuerung, mehrere Makrotasten bis hin zu einem USB-Port, einer Handballenauflage und einer Tastenbeleuchtung reicht. Aber auch an den Cherry-MX-Red-Schaltern die mit ihrer Charakteristik (kein fühlbarer Druckpunkt, gleichmäßiger Widerstand) den MX-Black-Varianten entsprechen, durch den geringen Widerstand aber noch etwas flinker sind.

Größter Schwachpunkt der Vengeance K90 ist der nervige Tastenmischmasch. Bei den selten genutzten Makrotasten ist es akzeptabel, doch dass sogar die F-Tasten und der Block um die ENTF-Taste auch nur Rubberdomes sind, stört doch schon gewaltig beim Schreiben.

Ich empfehle jedem die Tastatur im Shop zu testen, ob man mit dem Mischmasch leben kann, oder man lieber zu einer Anderen Greift. Ich persönlich kann das aufgrund der umfangreichen Ausstattung akzeptieren, doch für diesen Preis ein gewaltiges Minus.



Corsair Vengeance M60
Mit der M60 bietet Corsair eine klasse Gaming-Maus auf dem Markt. Dabei konzentrieren sie sich auf das Wesentliche und verzichten auf Spielereien, die das Gesamtbild trüben könnten. Als edler Vertreter setzt man auf hochwertiges Aluminium und haptisch auf sehr freundlichen Kunststoff. Der Laser macht mit seinen 5700 DPI eine tollen Eindruck und macht auch auf dem Schlachtfeld eine gute Figur.

Im Bereich Konfigurationsmöglichkeiten bleibt die M60 im soliden Mittelmaß. Es ist nicht verkehrt, das sich Corsair auf das Grundlegendste konzentriert um nichts falsch zu machen, doch die großen wie SteelSeries bieten da mehr Freiheit. Die M60 schafft es nicht in die Riege der Königsklasse, doch kann mit dem Konzept durchaus überzeugen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen